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Jahresbericht der III. Mannschaft 1984/85

 

Zwölf Monate und zwei Wochen nach dem vorjährigen Titelgewinn erreichte die III. Mannschaft mit 41 : 19 Punkten und 82 : 39 Toren erneut die Meisterschaft in der Staffel Ost der 1. Kreisklasse mit dem Vorsprung eines Punktes vor Kralenriede I. Freilich fehlte dem diesjährigen Zieleinlauf der Glanz des Spieljahres 1983/84, wo ein Drei-Punkte-Vorsprung in der Abschlußbilanz stand.

Die Entscheidung für den Staffelsieg fiel praktisch erst mit dem Schlußpfiff des letzten Spieltages. Das Finale dieser Saison steckte voller Ungewißheit und Faszination. In Kralenriede vollzog sich ein Wunder. Dort besiegte Volkmarode II den bisherigen Tabellenersten und verhalf Freie Turner III völlig unerwartet auf den Thron. Damit hat die gültige Faustregel, daß der “Halbzeit-Beste“ auch der Erste am Ende der Spielzeit sein wird, Fortbestand.

Die sogenannte Herbstmeisterschaft konnte mit 25 : 5 Punkten im Dezember 1984 gesichert werden. Bei nur einer Niederlage verlief der erste Durchgang auch in der Torausbeute recht erfolgreich, wenn man einmal auf die 7 : 0, 6 : 0, 5 : 0 und 9 : 0 Siege gegen Volkmarode, Mascherode, BSV und Lindenberg zurückblickt.

Solche Konstanz in der Leistung konnte die III. Mannschaft in der Rückrunde nicht mehr anbieten. Die 15 Auftritte glichen Fahrten auf der Achterbahn. Es ging rauf und runter. 6 Niederlagen und 2 Unentschieden standen lediglich 7 Erfolgen gegenüber. Dabei war das 1 : 5 zu Hause gegen Bevenrode I das unrühmlichste Ergebnis dieses Jahres.

Der zwölffache Spitzenreiter belegte neunmal den 2. Platz, sechsmal den 3., zweimal den 4. und zweimal den 6. Rang.

Jeweils 4 : 0 Punkte erkämpfte sich die in der Vereinsbilanz an zweiter Stelle liegende Mannschaft BSV II, Dibbesdorf I, Gliesmarode I, Lindenberg I‚ Mascherode II und Volkmarode II, auf 3 : 1 Zähler kam sie gegen Acosta I, Kralenriede I und Querum II. Mit je 2 : 2 Punkte mußte sie sich gegen Hondelage II, Rühme I und Siegfried II begnügen. Je 1 : 3 Punkte lautet das Abschneiden gegen BSV II und Waggum I. Am schlechtesten wurde gegen Bevenrode I mit 0 : 4 Zählern gespielt.

Das noch vor Jahresfrist gelobte Auftreten der III. Mannschaft konnte diesmal nicht wiederholt werden. Die Zahl der Verwarnungen hat sich um 6 auf 15 und die der Zeitstrafen um 5 auf 7 erhöht.

Die III. Mannschaft sammelte nicht nur die meisten Punkte, auch weist sie mit + 43 das beste Torverhältnis auf. Aufsteiger Kralenriede brachte es als Zweitbester auf 31 in der Tordifferenz. Von den 82 erzielten Toren konnte Roderich Bähr die meisten auf sich vereiningen, gefolgt von seinem Bruder Dietrich und Horst Nordbeck mit jeweils 14, Rüdiger Czubba mit 10, Siegfried Heffter mit 9, Karli Kraus mit 5‚ Georg Ruffer, Uwe Brecht und Wolfgang Schaper mit je 3 sowie Lothar Winter, Rainer Thunert und Ulrich Beckmann mit je einem Treffer.

Mit 22 Spielern hat die III. Mannschaft die wenigsten Spieler in der 1. Kreisklasse eingesetzt. Alle 30 Punktspiele konnten nur Michael Lehnert und Wolfgang Goedeke bestreiten. Nur zweimal fehlte Thomas Riedel, dreimal Siegfried Heffter. 26-mal spielten Roderich Bähr und Ulrich Beckmann. Auf 25 Einsätze kam Sebastian Lehnert. 24-mal dabei Dietrich Bähr und Rainer Thunert, 23-mal Uwe Brecht und 21-mal Uwe Brüning. 18 Spiele absolvierte Wolfgang Schaper, 17 Horst Nordbeck, 16 Rüdiger Ozubba, 13 Georg Ruffer und je 8 Spiele Lothar Winter und Frank van der Osten-Fabeck. Ferner spielten Karli Kraus siebenmal, Burkhard Rodewald zweimal, sowie Helmut und Hubert Dohle und letztlich Günter Kasties je einmal.

Auch wenn die Krönung ausblieb, weil sich in dem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der 1. Kreisklasse der West-Meister Süd II knapp mit 2 : 1 Toren durchsetzte, so endete das Spieljahr für die III. Mannschaft mit der erneuten Erringung der Staffelmeisterschaft doch noch erfolgreich.

Gerd Kuntze

Berichte Weg zur Meisterschaft 99/00

MTV I  -  Freie Turner III  =  3 : 4 (1 : 0)  am 30. April 2000

Mit einem sensationellen 4 : 3 - Sieg nach 1 : 3 - Rückstand bis zur 85. Minute - gegen MTV I und einem der größten Auswärtserfolge im Kennel seit 1991/92 kehrte die III. Mannschaft am Sonntag Mittag vom Sportpark zurück.

Dort konnte sie mit günstigeren Voraussetzungen in die Partie gehen. Auf dem Gastgeber lastete das Diktat des Siegenmüssens, um gegenüber den Turnern nicht noch weiter zurückzufallen. Nach dem 3 : 4 beträgt der Rückstand inzwischen 9 Punkte. Damit sind MTV‘ Meisterschaftschancen dem Nullpunkt entgegengeschrumpft. So gilt nur noch Lamme I mit 53 Zählern als einzig verbliebener Konkurrent für die Weiß-Braunen, die die Experten bei den Saison-Prognosen als Aufstiegskandidat nicht auf ihren Rechnungen hatten.

Duelle der beiden alten Rivalen hatten es immer in sich, und das blieb auch im 14. Aufeinandertreffen so. Von der ersten bis zur letzten Minute lieferten sich der Tabellendritte und der Spitzenreiter den erwarteten gnadenlosen Fight. “Das war Fußball in toller Atmosphäre und ungezählten Spannungsmomenten, im Niveau sogar Spitzenformat“, waren sich die Verantwortlichen beider Lager einig. 90 Minuten lösten sich die Turbulenzen ab, ließen beide Teams nicht locker im Tempo und in der Verbissenheit, mit der die Zweikämpfe geführt wurden.

Die erste halbe Stunde stand überwiegend im Zeichen der Turner, die nur kurze Zeit brauchten, um den Gegner zu studieren. Da hätte der Gast durchaus in Führung gehen können, doch konnte Gerit Wöhl (1.) vom einzigen MTV-Torwartfehler nicht profitieren, da verpassten Hajo van Dieken und Jörg Elmenthaler (20.) sowie Hajo van Dieken (28.)Vorlagen von Gerit Wöhl und Peter Walz knapp und da meisterte schließlich Marc Helms bravourös Torsten Biermanns Freistoss (35.).

Das Bild änderte sich noch vor der Pause, als die in Blau-Schwarz aufgelaufene Heimelf dominierte, optisch überlegen spielte und nach einer Kopfball-Chance von Erik Roering auch noch Thomas Schalich vor dem FT-Tor scheiterte.

Allerdings wurde das Spielkonzept des Tabellenersten durch die frühe Verletzung von Gerald Männer, der die Kommando-Zentrale zwischen Abwehr und Mittelfeld wirkungsvoll steuerte, schwer getroffen. Als er in der 38. Minute das Feld verlassen musste, wurde gleichzeitig die Fußverletzung von Marc Helms nach Foulspiel des ebenfalls verletzten Michael Jähnert während einer längeren Spielunterbrechung behandelt. In der dadurch bedingten Nachspielzeit der ersten Hälfte fiel das 1 : 0 durch Torsten Biermann.

Nach ihrem Pausenrückstand präsentierten sich die Gäste keineswegs als verunsichertes Ensembles. Couragiert und engagiert suchte es nach geänderter Taktik vermehrt die Offensive und kam durch Gerit Wöhls verwandelten Handelfmeter in der 53. Minute zum 1 : 1. Doch im gleichen Zuge bewirkten Umstellungen bei den Platzherren gefahrbringende Spielzüge in den FT-Strafraum. Noch vor Gerit Wöhls 17. Saisontreffer musste Marc Helms eine Glanztat (47.) vollbringen, klärte er wenig später mit toller Tauchparade und wehrte in der 55. Minute den Freistoss von Torsten Biermann spektakulär ab. Marc Helms, in allen vorangegangenen Treffen kaum ernsthaft geprüft, konnte diesmal nachhaltig beweisen, dass er in kritischen Situationen ein Rückhalt der Mannschaft ist.

Mit einer bemerkenswerten Kampfmoral verkraftete die III. Mannschaft die beiden bitteren Rückschläge, die durch Treffer von Marco Grimm (59.) und Udo Bormann (81.) zum 3 : 1 entstanden waren. Zu diesem Zeitpunkt verließ die spionierende Lammer Fußballgemeinde bereits die Sportanlage, weil für sie bei dem Ergebnisstand von 3 : 1 neun Minuten vor Schluss alles gelaufen schien. So bekamen die zunächst zufriedenen Lammer nicht mehr mit, wie Waldemar Kolodziejs Flachschuss aus 20 Meter Entfernung in der 85. Minute im Tor von Nedim Sakarya zappelte, wie Hajo van Dieken drei Minuten später ausglich und in der 90. Minute per Kopfball zum 3 : 4 traf.

Während beim Schlusspfiff des Schiedsrichters Jürgen Falk (Mascherode) in der 94. Minute die Spieler des Siegers jubelnd die Arme hochrissen und mit Ovationen überschüttet wurden, warfen sich beim Gastgeber einige Akteure frustriert zu Boden, konnten es einfach nicht begreifen, was mit ihnen zwischen der 85. und 90. Minute noch geschehen war.

FT-Trainer Thomas Boseck operierte bei seiner Aufstellungsvariante mit einer Viererkette im defensiven Mittelfeld. Da hatten zuerst die direkten Duelle zu triumphieren, auch wenn die flüssigen Kombinationen zunächst noch Mangelware blieben. Beherzt kümmerten sich Peter Walz und Thomas Sültzemeyer um Udo Bormann und Erik Roering, während auf der linken Seite Gerald Männer bis zu seinem Ausscheiden und Tim Dickner ihre Kontrahenten Marco Grimm und Olaf Jürgensen beharkten.

Der Erfolg basierte vor allem auf Kampfkraft und Willensstärke, jene Tugenden, die Thomas Sültzemeyer mit technisch virtuosem Spielaufbau, der emsige Antreiber Peter Walz, der Gerald Männer-Nachfolger Michael Frambourg und die Tim Dickner mit schwungvollem Flügelspiel verkörperten.

Nicht nur wegen seiner spielentscheidenden Treffer, die Thomas Schalich als eigentlicher Bewacher des zweifachen Torschützen nicht zu verhindern verstand, auch mit seiner intelligenten Spielweise hatte Hajo van Dieken wesentlichen Anteil an gut funktionierenden FTOffensivaktionen. Völlig erschöpft kommentierte der Mannschaftskapitän diesen großartigen Umschwung seiner Elf: “Ich fühlte mich total platt“.

Dass fünf von insgesamt sieben Toren von Mittelfeld- bzw. Deckungskräften - und nicht von Stürmern - erzielt worden sind, spricht durchaus für solide Tätigkeiten beider Abwehrformationen.

Bei den Weiß-Braunen überzeugte in der Defensivabteilung das entschlossene Handeln von Martin Kruse, der keinen Meter vom erfahrenen MTV-Spielertrainer wich. So wußte Torsten Biermann, sich nur in Standardsituationen effektvoll in Szene zu setzen.

Auf der anderen Deckungsseite ging Waldemar Kolodziej auf ungewohntem Mannschaftsposten MIV‘ zweiten Stürmer Michael Jähnert, später Rene Karlovits nicht von den Fersen.

Der nie hektisch arbeitende Björn Strasdat gab einen schnörkellosen Libero, der ohne langes Fackeln Gefahren bereinigte.

Stets vergeblich versuchten die Gäste, den glänzend disponierten MTV-Libero Sven Hube zu überlisten. Überhaupt zählte das Abwehr-Dreigestirn Sven Hube / Martin Kamitz / Nedim Sakarya zu den besten Kräften des Tabellendritten.

Dort sorgte Gerit Wöhl zwar für manchen Wirbel, doch größere Togefahr vermochte er nicht immer zu erzeugen, da ihm sein Bewacher Martin Kamitz mit beispielhaftem Einsatz Paroli bot.

Mehr Freiheiten dagegen gestattete Jens Mühlen dem diesmal im Angriff tätigen Jörg Elmenthaler, der permanent Oberwasser behielt, ohne jedoch daraus Torkapital schlagen zu können.

Schließlich gilt noch festzustellen, dass die in der 60. bzw. 79. Minute eingewechselten Martin Schrammek und Jörg Greiner das Turner-Spiel erfrischend belebten und den Offensivdruck verstärkten.

Die Zuschauer sahen eine Begegnung, die gehobenes 1. Kreisklasse-Format hatte und die der FT-Betreuer so bewertete: “Wir mussten gegen einen starken Gegner bis an unsere Grenzen und sogar darüber hinaus gehen“.

Die bisher schmerzlichste Erinnerung in diesem Spieljahr knüpft die III. Mannschaft immer noch an die Rasensportler. Die hatten in der Hinrunde auf eigenem Gelände am Werkstättenwerg die favorisierten Turner mit 1 : 3 gedemütigt. Am nächsten Sonntag im letzten Heimspeil 1999/2000 (10.30 Uhr) bietet sich Thomas Bosecks Schützlingen die Chance zur Wiedergutmachung.

Aufstellung:

Helms - Strasdat - Kruse, Kolodziej - Walz, Sültzemeyer, Männer (38. Frambourg), Dickner (79. Greiner) - van Dieken - Wöhl, Elmenthaler (60. Schrammek).

Gerd Kuntze

 

Olympia II  -  Freie Turner III  =  1 : 3 (0 : 3) am 14. Mai 2000

Als am Sonntag um 12.34 Uhr Schiedsrichter Uwe Lohmann (Schwarzer Berg) mit dem Schlusspfiff auf dem Bockbartsfeld der Gewissheit Endgültigkeit verschaffte, dass Freie Turner III nach dem 3 : 1 - Sieg gegen Olympia II Staffelmeister der 1. Kreisklasse geworden ist, da lagen sich die sichtlich erschöpften FT-Spieler freudetrunken in den Armen. 15 Jahre nach dem letzten Titelgewinn feiert die III. Mannschaft zwei Runden vor dem Saison-Finale nicht nur wieder eine Staffelmeisterschaft, sondern auch den diesmal möglichen Aufstieg in die Kreisliga.

Im grenzenlosen Jubel auf dem Platz musste Trainer Thomas Boseck über sich ergehen lassen, von Gerit WöhI mit Sekt geduscht zu werden. Ungläubig, fast sprachlos, von Glückwunschbekundungen umgeben, zeigte sich der FT-Betreuer, der nach kurzer Besinnung registrierte: “Es ist heute eine ganz große Stunde für den Verein. Die größte Anerkennung gebührt zweifellos Thomas Boseck, der die Mannschaft formte und sie zu einem beständigen Erfolgsteam ausbaute.

Denn dieses Bild hat sich eindeutig verfestigt: Kein Team in dieser Staffel hat einen so eindrucksvollen Lauf wie die Turner. Deren Erfolgsbilanz dieses Spieljahres kann sich sehen lassen: Seit November 1999 sind die “Weißen“ in 14 Spielen ungeschlagen.

Kampf, Konzentration von der ersten bis zur letzten Minute hatte der Turner-Coach als Marschroute von seiner Elf nochmals gefordert. Doch der Hauch vom großen FT-Fußball war am Sonntag im Norden Braunschweigs nicht zu spüren. So weit von gutem oder gar die Zuschauer begeisterndem Niveau wie diesmal waren Hajo van Dieken u. Co in letzter Zeit kaum entfernt gewesen. “Vorboten des Sommerfußballs“, nannte der Betreuer die keineswegs berauschenden Leistungen seiner Mannschaft.

Freilich führte Thomas Boseck Entschuldigungsgründe ins Feld, die auch von den strengsten Kritikern nicht einfach vom Tisch gefegt werden können: Nervosität hatte sich bei vielen Akteuren breit gemacht. Sie glichen von Examensnöten befallene Schüler.

Die Höhenluft, die die Prinzenpark-Sportler nun schon seit 18. 09. 1999 schnuppern ‚ hat sich in der Stunde der Entscheidung doch noch lähmend auf sie ausgewirkt. Dennoch geht der Erfolg der Gäste, der nach Treffern von Jörg Elmenthaler (26., 44.) und Hajo van Dieken (31.) schon zur Pause feststand, in Ordnung und hätte angesichts einer erquicklichen Zahl weiterer guter Möglichkeiten durch Gerit Wöhl (5.), Jörg Elmenthaler (20., 38., 65., 66., 75.), Hajo van Dieken (30.), Marco Sieveke (32., 67.) und Martin Kruse (57.) noch weitaus klarer ausfallen können. “Solche Überlegungen sollten heute Nebensache bleiben, denn wir haben vorzeitig den sportlichen Aufstieg in die attraktive höchste Spielklasse auf Kreisebene geschafft“, urteilte ein von Glückswogen erfaßter Trainer Thomas Boseck.

So wurde aus dem bedeutungsvollen Spiel nur ein Spielchen. Oft wurde aneinander vorbei gespielt. Oft fehlte es der Mannschaft an geistiger und physischer Elastizität, um schnell die Szenerie zu verlagern. Vieles sah zu zaudernd aus. Zerfahrenheit blieb Trumpf. Das belegen Szenen, in denen der Ehrentreffer der Gastgeber in der 71. Minute fiel und in denen den Olympianern in der 22. und 55. Minute gute Torgelegenheiten von den Weißen zugeschanzt worden waren.

Hin und wieder einige gefällige Kombinationen - das war eigentlich schon alles. Hinzu kamen noch gute Leistungen einzelner Akteure, wie beispielsweise von Marc Helms mit tollen Reaktionen in der 12. und 77. Minute sowie von Stefan Niehe, der sich zu einem Spieler etabliert hat, dessen feste Größe zum Bestandteil der Mannschaft gehört. Aber sonst?

3 Gewinn-Punkte am 28. Mai, 10 Uhr bei Süd II sollen ein gutes Stimmungsklima für das sensationelle Pokalfinale gegen Olympia I am Himmelfahrtstag, 10 Uhr in Querum schaffen.

Aufstellung:

Helms - Strasdat - Kruse (58. Kolodziej), Dr. Niehe - Walz (46. Frambourg), Männer, Sieveke - van Dieken (46. Greiner), Elmenthaler - Wöhl, Schrammek.

Gerd Kuntze

 

Jahresbericht der III. Mannschaft 1999/2000

 Kein Verantwortlicher im Turner-Lager und keiner im Umfeld der 1. Kreisklasse hatte Freie Turner III beim Start im August 1999 als ernsthafter Anwärter auf den Thron auf seiner Rechnung gehabt - eine Situation, die sich in solcher Form letztmalig 1984/85 abgespielt hatte. Der III. Mannschaft gebührt viel Anerkennung für eine Spielzeit, die zwar nicht den Titel des Meisters der 1. Kreisklasse bescherte, aber mit dem Gewinn der Staffelmeisterschaft und dem Aufstieg in die Kreisliga endete.

Populärste Elf der Staffel 2 geworden zu sein, wurde eindrucksvoll dokumentiert: Seit Dezember 1998 in Heimspielen ungeschlagen, seit dem 5. Spieltag im September 1999 ununterbrochen Tabellenführer, nur 26 Gegentore kassiert, weniger als alle anderen 1. KK.-Teams, mit nur 21 Verwarnungen und ohne Hinausstellungen wieder fairste Mannschaft dieser Klasse sowie Endspielteilnehmer im Kreispokal.

Die Voraussetzungen zu solcher ertragsreichen Arbeit mussten erst einmal geschaffen werden. Dieser Erfolg trägt eindeutig die Handschrift des Trainers Thomas Boseck, der aus dem Aufgebot überdurchschnittlich begabter Spieler ein Meister-Ensembles formte.

Auch wenn das Punktspiel-Finale in Lamme daneben geriet, die sportliche Qualität eines Teams hängt nicht nur von einer Begegnung ab, sie wird vielmehr gemessen an der Summe von Leistungen über einen längeren Zeitraum. Und da hat die III. Mannschaft, die im Prinzenpark eine Macht darstellt, Konstanz gezeigt. Ärgerlich blieben lediglich die Auftritte bei RSV I und Melverode II sowie in Lamme. Ansonsten kann festgehalten werden, dass bis auf das heimische 0 : 0 gegen Melverode/H. alle übrigen 22 Spiele gewonnen wurden. Nahezu gleichwertig waren die Bilanzen der ersten Halbzeit und der Rückrunde: Je 11 Siege, jeweils 57 Tore erzielt, 33 Punkte bei Halbzeit, 34 in der zweiten Hälfte. So wie beim Finale bestand auch bei der Herbstmeisterschaft ein 4-Punkte-Vorsprung vor dem Tabellenzweiten.

Der „Spielerverbrauch“ hat sich diesmal sonst gültigen Normen wieder angepasst. Thomas Boseck setzte in diesem Jahr 44 Spieler in den 25 ausgetragenen Punktspielen ein, 15 mehr als vor Jahresfrist. Keiner konnte alle Partien bestreiten. Die meisten Einsätze hatten Gerit Wöhl und Jörg Elmenthaler (je 22). Ihnen folgten Gerald Männer, Martin Schrammek und Karsten Baumbach mit je 21. Fünfmal fehlten Martin Kruse und Stefan Niehe. 18-mal streifte sich Waldemar Kolodziej das Trikot über, 17-mal Hajo van Dieken und Michael Frambourg. 16 mal erschien der Name Marco Sieveke auf den Spielformularen. Weiterhin waren dabei Björn Strasdat (15), Peter Walz (12), Andreas Lasseur (11), Hanno Heuermann und Thomas Zurawski (je 10), Jörg Greiner und Marc Helms (je 9), Tim Dickner (6), Oliver Fritz und Michael Plagge (je 4), Ralf Rethmeier, Thomas Sültzemeyer und Peter Mackensen (je 3) sowie Matthias Boseck, Alexander Arglebe und Ralph Hoffmann je 2-mal. Einen einmaligen Auftritt in der III. Mannschaft hatten Marcel Müller, Thorsten Petersen, Ralf Beck, Heiko Eggersglüß, Holger Schwenke, Ullrich Meyer, Hubert Rösner, Mike Back, Ulrich Wruck, Michael Oppermann, Jörg Everling, Holger Engelhardt, Reinhard Brennecke, Michael Lehnert, Benjamin Meyer, Thomas Drabaz und Volker Beranek.

Nach Vizemeister Lamme (116) hat die III. Mannschaft mit 114 die zweitmeisten Tore geschossen. Mannschafts-Torschützenkönig wurde Gent Wöhl, der 19 Treffer erzielte. Die weitere Reihenfolge in der 18 Spieler umfassenden Torschützenliste: Martin Schrammek (18), Jörg Elmenthaler (17), Karsten Baumbach (16), Hajo van Dieken (10), Peter Walz und Marco Sieveke (je 4), Martin Kruse, Gerald Männer, Waldemar Kolodziej, Jörg Greiner (je 2) und jeweils 1 Treffer gelangen Ralf Beck, Hubert Rösner, Stefan Niehe, Mike Back, Alexander Arglebe und Hanno Heuermann. 10 Tore wurden der Mannschaft durch gesonderte Spielwertung zuerkannt.

Mit einem weiteren besonderen Etikett der III. Mannchaft wird diese Saison in der Vereinschronik versehen sein: Nach 5 Vorrundenspielen im Kreispokal gegen z. T. renommierte Kreisliga-Gegner ist die FT-Elf bis ins Endspiel vorgedrungen, das durch individuelle Fehler in Querum verloren ging.

In Erinnerung bleibt ein großes Fußballjahr für die III. Mannschaft, für die auf 115 Seiten 33 Spielberichte verfasst worden sind. Einen Tabellenplatz zwischen 2 und 4 hatte sich Trainer Thomas Boseck als Saisonziel für 1999/2000 gesteckt. Dass am Ende wesentlich mehr heraussprang, dürfte eine positive Ausstrahlung auf sein Team in der Kreisliga haben.

Gerd Kuntze

Bericht über das 100.ste Tor

Freie Turner III  -  RSV I  =  6 : 1  (4 : 0) am 7. Mai 2000

Ergebnis-Fehltritt im Herbst am Werkstättenweg, nun Triumph daheim - Freie Turner III wie Asche und Diamant. Gegen RSV, einen Gast, der ohne jeglichen Druck aufspielen konnte, war die III. Mannschaft bei der letzten Hausaufgabe 1999/2000 aus besonderem Grund eine überzeugende Vorstellung schuldig. Von den FT-Verantwortlichen wurde im Vorfeld nicht versäumt, an den Auftritt im vergangenen November zu erinnern. Der endete 1 : 3 - ein nicht einkalkulierter Ausrutscher.

Daher war die Elf von Trainer Thomas Boseck vom ausgeprägten Willen gepackt, Wiedergutmachung zu leisten. Mit dem 6 : 1 - Erfolg gelang ihr die Revanche am Sonntag Morgen auf dem staubigen 6-Platz eindrucksvoll. Wer schon zuvor im Kennel siegte, galt auf eigenenem Gelände gegen RSV I als Favorit. Mit der gleichen Konzentration und dem gleichen Behauptungswillen wie gegen MTV wurden die Turner dieser Rolle gerecht.

Die Weiß-Braunen ergänzten ihr Potenzial an Laufkraft, an körperlicher Fitness mit spielerischer Eleganz, mit Ideenvielfalt und trieben den Tabellensiebten 90 Minuten vor sich her. Bereits in der ersten Halbzeit hatte der überforderte Punktlieferant nach Toren von Martin Kruse (15.), Karsten Baumbach (25., 44.) und Peter Walz (30.) die Kapitulation ausgerufen. Die Gastgeber ließen von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, wer Herr im Hause war. Mit prächtigem Offensivspiel, mit viel Beweglichkeit kontrollierten sie das Geschehen. “Meisterlich“ nannte Vereinsschiedsrichterwart Günter Böhme die Demonstration modernen Fußballs seiner Elf, die die Blau Schwarzen zum Laufen brachte, ihnen die Luft und Lust nahm.

Dabei verdient besondere Erwähnung, wie Martin Kruse mit unwiderstehlichem Durchsetzungsvermögen den  100. Saison - Treffer  erzielte.

Eine stabile köperliche und konditionelle Verfassung verschaffte dem Spitzenreiter auch in der zweiten Hälfte - trotz des Ehrentreffers der Gäste in der 50. Minute - weiterhin Vorteile, die sich in Toren von Peter Walz (62.) und Martin Schrammek (85.) sowie in Chancen von Karsten Baumbach (23.), Gerit Wöhl (26.), Martin Schrammek (43.), Marco Sieveke (49.), Peter Walz (58.) und Gerald Männer (86.) ausdrückten.

Schon im Mittelfeld besaßen Peter Walz und Co gegenüber den Rasensportlern die besseren Trümpfe: In Offensiv-Funktion schürte der ballgewandte Gerit Wöhl wirkungsvoll das Angriffsfeuer, setzte Marco Sieveke mit hohem Kraftaufwand deutliche Akzente, während Peter Walz bei seinen unermüdlichen Pendlerdiensten ebenso einen starken Eindruck hinterließ wie Hanno Heuermann in zentraler Mission bei der Wahrnehmung seiner defensiven Pflichten. Nur Waldemar Kolodziej agierte unauffällig während seines Mittelfeldeinsatzes.

Den geschmeidigen Aktionen der zweiten Reihe folgten schnelle entschlossene Sturmhandlungen von Karsten Baumbach und Martin Schrammek.

Auf der linken Flanke wirbelte Martin Schrammek seinen Bewacher gehörig durcheinander und erschütterte mit großem Arbeitspensum den gegnerischen Abwehrwall.

Alarmstimmung in RSV‘ Defensivrevier herrschte diesmal auch durch Karsten Baumbach, der mit einer “erfreulichen Leistungssteigerung“ - so der FT-Betreuer - aufwarten konnte.

Mit 105 Treffern hat die III. Mannschaft nicht nur die meisten Tore in der 1. Kreisklasse geschossen, sondern mit 21 auch die wenigsten Gegentor kassiert. Diesmal erfüllte Gerald Männer die Libero-Arbeiten, brauchte sich den spärlichen und unüberlegten Attacken der Gäste nur selten zu erwehren.

Gestützt auf den souveränen Rückhalt durch Torhüter Marc Helms ließ sich die FT-Abwehr auch schon deshalb nicht verunsichern, weil von den Manndeckern Martin Kruse mit beispielhafter Verläßlichkeit und später auch Waldemar Kolodziej RSV‘ Spielertrainer Dirk Arlt in Schach hielten und weil auf der anderen Verteidigungsseite Stefan Niehe mit durchschlagendem Erfolg den zweiten blau-schwarzen Angreifer attackierte.

Bis jetzt eroberten sich die Turner 22 Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison. 39 : 61 lautet der Vergleich nach dem jeweils 23. Spieltag.

Nach dem unerwarteten 1 : 1 Lammes gegen MTV kann der nächste Sonntag im Turner-Lager ein Anlass zum Feiern werden: Bei einem Sieg im drittletzten Auswärtsspiel gegen

Olympia II (11 Uhr Bockbartsfeld) sind auch die letzten, rein rechnerischen Zweifel an der

Positionierung auf Platz 1, gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Kreisliga, beseititgt.

Schiedsrichter: Klaus-Dieter Jordan (Dibbesdorf)

Aufstellung:

Helms - Männer - Kruse (56. Greiner), Dr. Niehe - Kolodziej, Heuermann, Walz - Wöhl, Sieveke (68. Frambourg) - Baumbach (64. Elmenthaler), Schrammek.

Gerd Kuntze 

Höchsten Siege und Niederlagen

Berichte Weg zum Pokalfinale

Braunschweiger Zeitung

Freitag, 10. September 1999

FUSSBALL - KREISPOKAL

Für die größte Überraschung im Achtelfinale des Fußball-Kreispokals sorgte Freie Turner III gegen Schapen. Nachdem nach 90 Minuten (3:3) kein Sieger festgestanden hatte, verwandelte Björn Strasdat den entscheidenden Elfer zum 7:6. Mit dem gleichen Ergebnis trennten sich der TSV Rüningen und Acosta. In der regulären Spielzeit war kein Treffer gefallen. Das entscheidende Tor markierte Jens Krause. Auch der TSV Geiteide mußte in Lamme nachsitzen. Mit 3:4 nach Elferschießen kam der TSV in die Runde der letzten acht. Dennis Waszkiewicz Sven Köster, Richard Landsberg und Oliver Strüh trafen. Olympia gewann in Dibbesdorf. Je zweimal erfolgreich waren Safouen Abdoui und Ben-Ayed Khalifa sowie Christian Kindler. rk

10.09.1999 

Freie Turner III  -  Schapen I  =  10 : 9 nE. (3 : 3, 1 : 1)  am 07. 09. 1999

Dieser September-Fußballabend im Freie Turner-Stadion wird noch lange in der Erinnerung der Turneraner bleiben: Mit einem kämpferischen Feuerwerk hat die III. Mannschaft durch Entscheidung im Elfmeterschießen den Kreisligisten Schapen I, der nach dem 11 : 2 gegen Polizei I und einem Freilos in die 3. Runde gelangte, im Kreispokal ausgebootet. Mit dem 10 : 9 nE.-Erfolg haben die Braun-Weißen erstmals den Einzug ins Viertelfinale erreicht und befinden sich unter den letzten 8, die bereits in zwei Wochen die Halbfinal-Teilnehmer ermitteln.

Keine Frage, die III. Mannschaft ist der verdiente Sieger dieses spannenden Pokal-Fights, weil sie gegen diesen renommierten Gegner spielerisch nahezu mithalten konnte und den aufopferungsvollen Einsatzwillen nie zurückschraubte. An Dramatik, Klasse blieb die Partie den Zuschauern nichts schuldig. Mit prächtigen Offensivaktionen, viel Beweglichkeit versuchten die Fußballkönige aus dem östlichen Stadtrand, die in der 13. Minute in Führung gegangen waren, den Klassentieferen den Schneid zu rauben. Mit Aggressivität und einer verblüffenden Kampfmoral begegnete der 1. Kreisklassist den TSV-Manövern und kam kurz vor der Pause durch Marco Sievekes Kopfballtreffer (42.) zum Ausgleich und in der 49. Minute durch Gerit Wöhl per Kopfball sogar zum 2 : 1-Vorsprung, dem 9 Minuten später allerdings Schapens 2 : 2 folgte.

Für die Moral des Gastgebers sprach sein Aufbäumen nach dem 2 : 3-Rückstand in der 70. Minute. Als aus TSV-Sicht alles schon auf einen blau-schwarzen Sieg hindeutete, da erzielte Hajo van Dieken in der 90. Minute eiskalt das 3 : 3 und führte damit sein Team in das anschließende Strafstoßschießen: Nachdem Thomas Zurawski gleich den ersten Schapener Elfer gehalten hatte, traf Gerit Wöhl nur die Latte. Die folgenden von 6 TSVSpielern und von Peter Walz, Stefan Niehe, Michael Frambourg, Andreas Lasseur, Hajo van Dieken und Waldemar Kolodziej verwandelten Strafstöße brachten zwischenzeitlich einen 9 : 9 Gesamtstand. Danach trat der letzte Schapener an, dessen Schuß von Thomas Zurawski pariert wurde. So blieb Björn Strasdat die Aufgabe vorbehalten, alles klar zu machen.

Um 20.57 Uhr versank der B-Platz im FT-Jubel, als Björn Strasdat Nervenstärke bewies und zum 7 : 6 in der Elfmeterentscheidung getroffen hatte. Danach fielen sich die braun weißen Spieler freudetaumelnd in die Arme. Sie hatten gerade bewiesen, dass Mannschaftsgeist und uneingeschränkter Einsatzwille Berge versetzen können.

Die Euphorie kannte keine Grenzen. „Sie haben gekämpft bis zum Umfallen. Die Mannschaft hat deutlich gemacht, aus welchem Holz sie geschnitzt ist. So macht Fußball Spaß“, gab ein glücklicher FT-Betreuer von sich, der freilich mit einem solchen Spielausgang nicht im Geringsten gerechnet hatte. Dagegen vermittelte Platzwart Jörg Voßhage bereits vor dem Pokaltreffen die Zuversicht, die III. werde heute im Kreispokal weiterkommen und in der nächsten Runde auf Kralenriede I treffen. Wie recht er damit hatte!

Absolut happy war natürlich auch Trainer Thomas Boseck, dem viele Ovationen überbracht wurden und der noch in der Kabine Hymnen über sich ergehen lassen musste.

„Der Turner-Sieg geht schon in Ordnung“, anerkannte Worm-Vorgänger Wilfried Puls und begründete dies mit der größeren Anzahl der Torchancen des Gewinners. Pech, mitunter überhastetes Handeln beim Abschluß oder aber auch die Fangkünste des Schapener Torwarts waren es, die die Möglichkeiten von Jörg Elmenthaler (6., 40., 63.), Hajo van Dieken (25.), Peter Walz (35., 89.), Michael Frambourg (36.), Marco Sieveke (66., 85.) und Gerit Wöhl (77., 82.) verhinderten.

Die Helden des Abends: Hajo van Dieken, der mit seinem Ausgleichstreffer zum 3 : 3 das Strafstoßschießen möglich machte.

Thomas Zurawski, der 2 Elfmeter parieren konnte, während sein Kollege nicht einen einzigen zu halten vermochte.

Die temporeichen Spielzüge, die Lauf- und Kraftarbeit, die schon in der ersten Halbzeit von den Turnern investiert worden sind, liessen sich bis zum Schlusspfiff des Schiedsrichters Jürgen FaIk (Mascherode) durchhalten. Dabei imponierend die Güte der Deckung, die ihren Bereich mit Konsequenz abdichtete.

Beeindruckend war hier die Art und Weise, wie Björn Strasdat seine Libero-Aufgaben bewältigte. Bei ihm hatte alles seine Ordnung, nichts wurde überhastet.

Um ihn gruppierte sich ein Team, in dem jeder bereit war, entschlossen zu handeln. Hier zählten die Duelle, die sich Andreas Lasseur und Stefan Niehe mit den beiden glänzend disponierten TSV-Stürmern lieferten, zu den spielerischen Höhepunkten der 90 Minuten. Mit gebauter Energie und Konzentration begegnete Andreas Lasseur den meisten Absichten seines Kontrahenten. Je mehr dieser von ihm forderte, je mehr leistete Andreas Lasseur.

Auch Stefan Niehe hatte mit einer Glanzleistung seinen Gegner das Konzept derart verhagelt, dass dieser zur Ausflucht auf die Beschaffenheit des B-Platzes griff.

Schließlich sorgte noch Thomas Zurawski mit guten Reaktionen in der 10. u. 52. Minute dafür, dass kein weiterer Flurschaden entstand.

Den nachhaltigsten Eindruck hinterließ Gerit Wöhl beim TSV Ex-Coach Puls. Gerit Wöhl trug ständig Unruhe in des Gegners Abwehrraum, kämpfte unverdrossen, scheute auch nicht, weit in die eigene Hälfte zurückzueilen, um mit abzuwehren, dann mit Geschick die Konterstöße aufbauen zu helfen.

Auch Jörg Elmenthaler befand sich in prächtiger Spiellaune. Beherzt stürmte er an der Außenlinie entlang, schüttelte dabei seinen Schatten ab und wirbelte die TSV-Abwehr gehörig durcheinander.

Mitte der zweiten Halbzeit beim Stande von 2 : 2 warf Thomas Boseck noch Martin Schrammek in die Schlacht, dessen Antrittsschnelligkeit sich auszahlte.

Einer in einzelnen Phasen spielerisch überlegenen Schapener Mitteifeldreihe stand eine breitgefächerte, mehr defensiv orientierte Viererkette auf FT-Seite gegenüber, in der zunächst Hanno Heuermann, später Waldemar Kolodziej, Michael Frambourg, Peter Walz und Marco Sieveke mit brillanten Leistungen auffielen. Sie vereinten alles in ihren Handlungen: Harmonie, Dynamik, Ideen und vortreffliche Abwehrkraft. Nie gab es einen Stillstand in ihren Aktionen. Besonnenheit und explosives Wirken lösten einander ab.

Das Lob für die Spieler mit der Nr. 4,12, 6, 8 und 10 schließt auch Hajo van Dieken ein, der vor dieser Gruppe sich um die Planung und Realisierung der Offensivattacken mit technischem Verstand und hoher Einsatzbereitschaft bemühte.

Mit diesem abendlichen Auftritt hat die III. Mannschaft eine großartige Eigenwerbung betrieben und die Turner-Fans wie ein Mann hinter sich versammelt.

Aufstellung

Zurawski - Strasdat - Lasseur, Niehe - Walz, Heuermann (46. Koiodziej), Frambourg, Sieveke - van Dieken - Wöhl, Elmenthaier (63. Schrammek).

Gerd Kuntze