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16. Mai 2004

Olympia II - Freie Turner III = 0 : 6 (0 : 2) am 13. 5. 2004

 

Das Gute gleich vorweg: Die III. Mannschaft gewann am Donnerstag Abend beim Tabellenvorletzten Olympia II 6 : 0. Im fünften Aushilfstreffen gelang Torwart Enno Jürgens erstmals ein „Zu-Null“ zu sichern. Und schließlich glückte Mannschaftskapitän Martin Kruse in der 90. Minute des vorletzten Spiels der erste Saison-Treffer.

Das Beständige an der „Dritten“ ist ihre Unbeständigkeit. Nach den Gala-Auftritten gegen die Elitetruppen Polonia I und Watenbüttel I folgte auf dem Bockbartsfeld gegen Olympia II, ein Team aus dem Tabellenkeller, eine Vorstellung, die nichts mehr gemeinsam hatte mit jenen Begegnungen davor. „Freilich kann nicht verlangt werden, von Fußballern Woche für Woche den höchsten Leistungsstandard abzurufen. Aber ihm nahe zu kommen, sollte man schon erwarten dürfen“, analysierte der FT-Betreuer, der solche unerklärlichen Schwankungen seiner Schützlinge mit den Darbietungen in Ölper und Schapen verglichen hatte.

Leistungsmäßig befanden sich die Braun-Weißen auf der Kriechspur, obwohl beste Voraussetzungen bestanden, die in den letzten Wochen gewonnenen Sympathien zu vermehren. Denn schon nach 12 Minuten sorgte Christian Rösner für die Führung und für Olympias 100. Gegentor. Doch das besaß keine motivierende Signalwirkung. Nicht Schwung und Einfallsreichtum, sondern Sterilität und Biederkeit prägten fortan FT‘Spiel. So musste ein Eigentor der Rot-Blauen in der 18. Minute herhalten, um mit einem 0 : 2 - Halbzeitstand in die Kabine gehen zu können.

Sechs Tore-Differenz sind im Fußball eine deutliche Aussage, was wiederum aufzeigt, in welch schwacher Form sich die Gastgeber präsentierten. Und gegen einen solchen Gegner boten die Turner eine Leistung, die einer Elf aus dem oberen Tabellendrittel nie und nimmer gerecht wurde.

Leerläufe im Spiel zu beseitigen, bemühte sich Hajo van Dieken, von dem noch die klarsten Aktionen ausgingen und der sich mit Treffer 4 (49.) und 5 (65.) in die Torschützenliste eintragen konnte.

An früherer Wirkungsstätte gab Jörg Elmenthaler den Offensivhandlungen manche Impulse, doch zwingend waren diese Unternehmungen nicht. Mit seinem 3 : 0 in der 48. Minute stockte er seine Quote auf 11 Saisontore auf.

Allein dem energischen Stephan Doden gelang es mit guten Chancen (14., 20.) bis zu seinem verletzungsbedingten Ausscheiden in der 27. Minute Unruhe in die SVOAbwehr zu treiben.

Selbst gegen eine Abwehr, die mehr als 100 Gegentore kassiert hat, kam Benjamin Nichita mit Ausnahme seiner Chancen in der 9., 73. und 78. Minute - nicht zum Zuge. Spaziergänger am nahe gelegenen Dowesee betreiben beim Entenfüttern einen höheren Aufwand an Energien als das, was Benjamin Nichita in 90 Spielminuten in der Angriffsmitte entwickelte.

Obendrein verhalfen Deckungsnachlässigkeiten im Mittelfeld den Olympianern oftmals zu ungestörtem Spielaufbau. Symptomatisch für Sebastian Heidelbergs zeitlich vollem Einsatz war jene Szene in der 84. Minute, als er mit einer Bruchlandung zu Boden ging und sich dabei das Gelächter der Zuschauer einheimste. Mit vergebenen Großchancen (35., 85.) dokumentierte er seine Vollstrecker-Defizite.

Christian Rösner leistete ein großes Pensum, ohne besonders zu glänzen. Und Waldemar Kolodziej‘ von Co-Trainer Stephan Doden anerkannten Aktivitäten in der Anfangsphase verpufften später mehr und mehr.

Von den eingewechselten Spielern wirkte Hubert Rösner manchmal zu langsam, um verlorenen Kontakt zum Spielgeschehen zurück zu erlangen, agierte Peter Walz spielfreudig und erfüllte die Erwartungen.

Zu allem Übel vermittelte die FT-Defensivabteilung keine Geschlossenheit an Souveränität. In der sonst gut arbeitenden Deckung blieben weder Stefan Niehe und Martin Kruse noch Gerald Männer von Kurzschlüssen im Abwehrverhalten verschont.

Dass es dennoch ohne Gegentor blieb, ist schließlich ein Verdienst des prächtig reagierenden Enno Jürgens, dem Dank gebührt für sein kurzfristiges Einspringen für Niko Nikolic, dessen Absage 5 Stunden vor dem Anpfiff kam. Mit dieser 8. Absage kommt Niko Nikolic auf nur 14 Einsätze von bisher 22 Spielen = 64% für einen Torwart eine traurige Bilanz seiner Verfügbarkeit!

Mit dem Heimspiel am nächsten Sonntag, 10.45 Uhr, gegen Wenden I , verabschiedet sich die III. Mannschaft vom Spieljahr 2003/04. Spiele gegen Spitzenreiter sind immer eine besondere Herausforderung. Da werden die Prinzenparker hoffentlich noch einmal zu großer Form auflaufen. Zum Schluss auch noch gegen die beste Mannschaft der Staffel 1 auf Erfolg zu setzen, scheint zwar etwas vermessen, doch andererseits haben die Turner gute Erinnerungen an andere Teams aus der oberen Region: „Der erste Schritt ist uns mit dem 8 : 3 gegen Leoni I gelungen. Den zweiten haben wir mit dem 1 : 1 gegen Watenbüttel I geschafft“, blickt der FT-Betreuer zurück und hofft, wie schon gegen Leoni, Rautheim und Lehndorf auf erfolgreiche Revanche für in Hinspielen erlittene Niederlagen. In Wenden hatten Trainer Gerald Männers Akteure mit 0 : 4 deutlich Federn lassen müssen. Und noch einen Grund zur Wiedergutmachung gibt es seit Donnerstag Abend: Sich für den Auftritt auf dem Bockbartsfeld zu rehabilitieren.

Schiedsrichter: Stefan Perrey (Wacker)

Aufstellung:

Jürgens - Männer - Kruse, Dr. Niehe - Heidelberg, Kolodziej, C. Rösner (62. Walz), Elmenthaler - van Dieken - Nichita, Doden (27. H. Rösner).

Gerd Kuntze

 

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